Gourmet de Funk

Mousse T.

Edel Records 0136892JAM

VÖ: 06 /2002

 

Interpret

Langsam aber sicher erreicht er das, was er sich vorgenommen hat: Ein Produzent mit einem Gesicht zu werden. Mousse T., 1966 als Mustafa Gündogdu in Hagen auf die Welt gekommen, ist nicht mehr ’nur’ Produzent, Arrangeur, Remixer, Komponist und Musiker für andere, sondern auch selbst ein Act. Nachdem er Michael Jackson, Simply Red, die Backstreet Boys und Randy Crawford mit Remixen und Arrangements versorgt hat, die Hits „Horny“ und „Sexbomb“ geschrieben und in Hannover das Label Peppermint Jam Records gegründet hat, denkt er ein wenig mehr an sich und hat sein erstes Soloalbum veröffentlicht: Gourmet De Funk.

1990 baute sich Mousse T. in Hannover sein erstes Studio auf, spielte damals noch Keyboard in einer lokalen Band. Als DJ machte er sich dann bald einen Namen – auch über die Grenzen Hannovers hinaus. Und dann ging es recht schnell. Ziggy Marley und Mezzoforte wurden geremixt, sein Bekanntheitsgrad stieg. Mit der Dancefloorsingle Horny schaffte er 1998 den Durchbruch und den Einzug in die Charts. Und ganz nebenbei eine Grammy-Nominierung zum besten Remixer. Schnell noch den Moloko-Hit „Sing it back“ in die Hitlisten gebracht, dann wurde es auch schon Zeit für seinen bis dato größten Hit „Sexbomb“ im Jahre 2000. Mousse T.’s Soloalbum gibt jetzt die Möglichkeit, den Mann hinter den Reglern persönlicher kennen zu lernen.

Album

„Ein Album muss den Test im Wohnzimmer bestehen.“ sagt Mousse T. über seine Platte. Test bestanden! Auf Gourmet De Funk wird dem Hörer die musikalische Spannweite des Herrn Gündogdu vor Ohren geführt. Jazz, Soul, Funk, Lounge, Club, selbst Reggae…all diese leckeren Zutaten mixt der Genießer zu einem 56minütigen Menü, das man selbstverständlich am Wohnzimmertisch, aber auch über weite Strecken auf der Tanzfläche zu sich nehmen kann.

Eine elektronische Stimme fordert Mousse T. zu Beginn unmissverständlich auf, doch bitte Musik zu machen: Let’s play music! Und das tut der Gourmet: die erste Singleauskopplung Fire erinnert an eine Mischung aus Sexbomb und Horny. Emma Lanfords Stimme und die funky Bläser sind Schuld daran. Aber genau das ist Mousse T.’s Sound. Die beiden großen Hits hat er für Gourmet De Funk neu aufgenommen, ein paar Zutaten weggelassen, andere hinzugefügt. Schmeckt etwas anders, aber nicht minder lecker. Und dann sind da noch 10 weitere Häppchen, die von Hilfsköchen wie Boris Jennings, Till Brönner und den Fine Young Cannibals verfeinert wurden. Ganz nach Art des Hannoveraner Hauses schmecken sie alle wie ein gutes Dessert.

Wenn man dem umtriebigen Koch glauben schenken darf, steht er schon ab September wieder in der Küche um ein Folgemenü zuzubereiten. Das wird ein kalorienreiches Jahr!

Sebastian von Haugwitz

zurück