„Ad lib“

Gerardo Frisina

SC329CD

VÖ: 06/2001

 

Interpret

Großartige Platten auf dem Sektor Nu-Jazz und Bossa kommen momentan aus Italien vom Label Schema Records. Einer der Masterminds hinter vielen Schema-Produktionen ist Gerardo Frisina, seines Zeichens Komponist, Arrangeur und Produzent. Vor ein paar Jahren brachte er zwei italienische Jazzmusiker für das Projekt Neos zusammen. Damit begann die fruchtbare Zusammenarbeit Frisinas mit Schema Records. Der Musikliebhaber und Plattensammler ist verantwortlich für ein gutes Stück der zahlreichen Wiederveröffentlichungen von tanzbaren Langspielern auf Schema. Für die Kompilation Break’n’Bossa steuerte er das Stück „Descarga“ bei, das sich schnell zum Dancefloor-Hit entwickelte. Gerardo Frisina führt die Tradition eines Sergio Mendes stilsicher ins nächste Jahrtausend.

 

Album

 

Frisinas vielbeachtete Single “Descarga” vom Februar diesen Jahres findet sich auch auf seinem Debütalbum „Ad lib“ wieder. Und der Name ist Programm. Wo Jazzmusiker „ad lib“ in ihren Noten finden, improvisieren sie „ad lib“ – nach Belieben. Und nach Belieben mixt Frisino Bossa Nova und Jazz mit Samples und Loops. Die Wärme und Lebendigkeit der Songs rühren nicht zuletzt von den live eingespielten Instrumenten. Das Vibraphon von Andrea Dulbecco macht „Friendly night“ zu einem Soundtrack für laue Sommernächte. „Slow burning“ klingt, als wäre Grover Washington Jr. nie gestorben: Sopransaxophon meets Italian Bossa. Für die Tasten ist Fabrizio Bernasconi verantwortlich. Auf „Chirpy“ spielt er einen glänzend swingenden Background für Sängerin Barbara Casini. Die Nummer „Brascubas“, mit seinen quirligen Bläsersätzen könnte Buckshot LeFonque entschlüpft sein.

Frisina hat die Fähigkeit aus vielen Puzzlestücken, auf einer Unterlage aus Bossa-Rhythmus, ein schönes Bild zusammenzusetzen. Tip zur richtigen Anwendung: Pizza in den Ofen, Chianti entkorken und ad lib das Tanzbein schwingen!

Sebastian von Haugwitz

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