Message from the godfather

James Taylor Quartet

URCD085

VÖ: 08/2001 (USA)

 

Interpret

 

Jazz, Schweiß, Funk, Swing, Tanzen, Groove, Soul, und Hammond B-3...kurz: Acid Jazz vom James Taylor Quartet. Schon Mitte der 80er Jahre gründete der britische Organist sein erstes Quartett, galt dann Anfang der 90er als Vorreiter der sogenannten Acid Jazz Welle, auch wenn er bereits seit über zehn Jahren funky in die Tasten schlug. Den Begriff Acid Jazz fand übrigens ein englischer Journalist, der 1987 nach einem Konzert des James Taylor Quartetts beschreiben wollte, was die Band für Musik spielt. Und mit mittlerweile fast zwanzig LP’s (zusätzlich etliche Sampler und Singles) erfüllt Taylor diese „Patenrolle“ fabelhaft. Irgendwo zwischen Jimmy Smith, Booker T. und Jack McDuff orgelt Taylor mit seinen Recken die Tanzflächen voll. Egal ob er nur von Bass, Schlagzeug und Gitarre begleitet wird, oder ob er sich noch Bläser dazuholt, der Name bleibt James Taylor Quartett. Und genauso zuverlässig ist seine Musik – inoovativ wäre das falsche Wort. Aber der Herr weiß einfach erfrischend mit Jazz, Soul und Funk umzugehen.

Album

 

„Message from the Godfather“ heißt das neue Opus vom James Taylor Quartet. Die erste Frage, die sich nahezu aufzwängt: Ist mit ‘godfather‘ der Patenonkel oder eher der Mafia-Pate gemeint? Wäre mir allerdings neu, daß Patenonkel solch funkige Nachrichten absetzen. Und funky ist die Platte! Wer ein Album ohne große Überraschungen, aber mit der Essenz aus Hammond-Funk, Soul und Jazz sucht, ist mit James Taylor immer gut bedient. Mit seinem neuen Album beweist er wieder: Originalität ist nicht alles. Die analog aufgenommene CD klingt, als sei sie in einer schwülen Nacht in den 70er Jahren, nach dem Konsum von mehreren Actionfilmen (oder Mafia-Epen?), entstanden – zum Teufel mit der Originalität bei solch einem Ergebnis!

Produzent Mark „Snowboy“ Cotgrove ließ das Quartet (bestehend aus fünf Musikern!) nach folgender Devise arbeiten: Die Songs werden so lang, wie sie sein müssen. Ob 3 oder 8 Minuten – egal! Dieses „Prinzip Freiheit“ erlaubte es den Musikern ihren Improvisationen freien Lauf zu lassen. So finden sich ausgedehnte Gitarren- und Saxophon/Flötensoli neben jeder Menge üppiger Orgel. Müsste ich „Message from the godfather“ (und damit eigentlich alle JTQ-Alben) mit einem Wort charakterisieren: Bewegung! Egal, ob Patenonkel oder Mafiosi - James Taylor bringt sie alle zusammen auf die Tanzfläche.

Sebastian von Haugwitz

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