Mark Levine and the Latin Tinge

7BR 8573 86348-2

VÖ: 07/2001

 

Interpret

 

Was haben Joe Henderson, Milt Jackson, Tito Puente und Stan Getz gemeinsam? Alle hatten das Vergnügen mit dem Pianisten und Posaunisten Mark Levine spielen zu dürfen. Und das europäische Publikum bekommt jetzt das Vergnügen, sein neuestes Werk hören zu dürfen: „Mark Levine and the Latin Tinge“.

Nach seinem Abschluß 1960 an der Boston University, ging Levine nach New York, um dort mit etlichen Größen der Jazzmusik zu spielen. Seine ungewöhnlichen Fähigkeiten auf dem Klavier und der Posaune gaben ihm die Möglichkeitin verschiedensten Besetzungen aufzutreten und sich so einen Namen zu machen. Mitte der Achtziger Jahre versuchte er sich rein auf die Posaune zu konzentrieren, musste aber schnell feststellen, daß er als Pianist mehr Arbeit bekommen konnte. Außerdem konnte er so seiner zweiten großen Liebe, dem Latin Jazz, seinen Tribut zollen. Levine hat nun sein zweites „Latin-gefärbtes“ Album aufgenommen...und hoffentlich nicht das letzte.

 

Album

 

„Mark Levine and the Latin Tinge“ ist unter anderem Namen („Hey, it’s me“) schon im letzten Jahr in den USA erschienen. Nun scheint der europäische Markt reif für die Melange aus klassischem Jazz und Latin-Jazz zu sein. Mit einer typischen Klaviertrio- Besetzung plus Perkussion swingt Levine von der amerikanischen Ostküste nach Südamerika und zurück. Immer sehr entspannt, selten langweilig, zeigt der Pianist was er in den letzten fast 40 Jahren gelernt (und gelehrt) hat.

Zu ihm gesellen sich so illustre Musiker wie der Perkussionist und Ko-Produzent Michael Spiro, der sowohl bei Ella Fitzgerald und Dr. John als auch bei Gilberto Gil gespielt hat. Peter Barshay spielte Bass für Joe Lovano, Kenny Barron und Tommy Flanagan. Ein weiterer Vertreter aus der Latin-Ecke ist der Schlagzeuger Paul van Wageningen. Er trommelte bei Gonzalo Rubalcaba, Paquito d’Rivera und Sheila E.

Mark Levine stellt sich auf seiner Homepage selbst die Frage: Wie kommt es, daß ein netter jüdischer Junge wie er Latin-Musik spielt. Seine Antwort: Die lange Tradition des musikalischen Austauschs zwischen New Orleans und Havana zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist auch an ihm nicht spurlos vorübergegangen und sollte auch heute nicht in Vergessenheit geraten. Dafür sorgt er, indem er Rumba, Timba, Straight ahead Jazz und Mambo in einem Stück zusammenfliessen läßt. Selbst Standards wie „On Green Dolphin Street“ führt er sicher ins afro-kubanische Ziel. Ein Hoch auf das Zusammenspiel der beiden amerikanischen Kontinente.

 

Sebastian von Haugwitz

 

zurück